Nachfolgende Karte zeigt eine Übersicht über Bäche und Teiche in Wien. Bestehende oberirdische Bäche und Teiche sind blau eingezeichnet, ehemalige Gewässer schwarz, ehemalige Bachläufe mit etwas unsicherem Verlauf grau (Stand: 2023). Mit einem Klick auf den gewünschten Bach oder Teich lässt sich sein Name abrufen. Teilweise ist auch die für das hundertjährliche Hochwasser angenommene Wasserführung (HQ100) hinterlegt (Quelle der Hochwasserangaben: bei den Bächen aufgehängte Tafeln (MA 45)).
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Der aktuelle Zustand der Gewässer ist weitgehend an Google Maps bzw. das dort verfügbare Satellitenbild angelehnt. Ehemalige Gewässerverläufe wurden nach älteren Karten, sowie nach noch vorhandenen Bachtälern eingezeichnet. Verwendete Karten sind die Josephinische Landesaufnahme 1763 – 1785, der Franziszeische Kataster 1829 und die Franzisco-Josephinische Landesaufnahme 1869 – 1887. Auch manche Straßennamen zeugen noch vom ehemaligen Verlauf der Bäche.
An dieser Stelle ist anzumerken, dass sich der genaue Verlauf der einzelnen Bäche im Lauf der Geschichte oft mehrmals geändert hat. Auch gibt es Abweichungen zwischen dem ehemaligen oberirdischen Verlauf und dem aktuellen unterirdischen Verlauf der Bäche.
Im Gegensatz zum Wienerwaldbereich im Westen Wiens werden im Stadtgebiet heute die meisten Bäche gemeinsam mit den Abwässern unterirdisch geführt. Diese Bäche sind nur noch dann an der Oberfläche sichtbar, wenn Starkregen die Kanalisation überfordert.
Der Wienfluss, sowie die Liesing besaßen ursprünglich einen oft stark gewundenen Verlauf mit einem an den meisten Stellen deutlich breiteren Flussbett (in dieser Karte nur teilweise eingezeichnet).
Nähere Informationen zur Wasserführung der Wiener Bäche
>> Statistiken zur Wasserführung der Wiener Bäche
Kurzbeschreibung (Auflistung) der Wiener Bäche nach Einzugsgebiet
Nachfolgend sind die Wiener Bäche nach Einzugsgebieten aufgelistet.
Bedeutung der verwendeten Farben und Schreibweisen:
blau: überwiegend offenes Gerinne
orange: teils offener, teils kanalisierter Verlauf
rot: beinahe zur Gänze kanalisiert oder nicht mehr vorhanden
fett: wichtiger Bach, kursiv: Bach von untergeordneter Bedeutung
Bäche im Norden der Stadt
Im Norden Wiens findet man an den Abhängen des Bisamberges den sogenannten Klausgraben, sowie den „Senderstrassengraben„*.
Die Abhänge des Wienerwaldes zwischen Leopoldsberg und Cobenzl werden durch Waldbach, Schablerbach, Hammerschmiedgraben, Hackhofergerinne, Schreiberbach und Nesselbach entwässert (Aufzählung der Bäche in Nord-Süd-Richtung). Dabei ist der Schreiberbach in diesem Bereich von allen noch vorhandenen Bächen der wasserreichste. Der Nesselbach ist heute nur noch im Oberlauf als offenes Gerinne erhalten. Hier wird er auch als Steinberger Bach bezeichnet. Sein wichtigster Zubringer ist der Reisenbergbach.
Gänzlich von der Oberfläche verschwunden ist der Döblinger Bach. Dieser befand sich einst im Gebiet zwischen Oberdöbling und Friedensbrücke. Auch der Kaasgraben ist aus dem Stadtbild verschwunden. In der Kahlenberger Straße südlich des Schreiberbachs gab es früher ebenfalls einen kleinen Bach.
Das Einzugsgebiet des Erbsenbachs
Die Wienerwaldhänge zwischen Cobenzl und Michaeler Berg werden durch Erbsenbach und Krottenbach entwässert. Der Erbsenbach entsteht durch die Vereinigung von Kohlenbrennergraben und Haidgraben. Zubringer im oberen Fließverlauf sind unter anderem Spiessbach und Gspöttgraben. Heute ist der Erbsenbach im weiteren Fließverlauf ab Obersievering kanalisiert. In diesem Bereich stößt man häufig auch auf die Bezeichnung Arbesbach – zum Beispiel beim Straßennamen „Arbesbachgasse“. Manchmal wird der Bach hier auch als Sieveringer Bach bezeichnet.
Im unteren Fließabschnitt trägt der Erbsenbach den Namen seines rechtsseitigen Zubringers Krottenbach. Dieser ist fast im gesamten Verlauf kanalisiert. Nur oberhalb von Neustift am Walde ist noch ein kurzer oberirdischer Abschnitt des Krottenbachs vorhanden. Im Wertheimsteinpark wurde im Bereich des ehemaligen Verlaufs ein kleiner Bach angelegt.
Das Einzugsgebiet des Alsbachs
Der Alsbach entsteht durch die Vereinigung von Eckbach und Dornbach nahe der Marswiese in Neuwaldegg. Heute gibt es an dieser Stelle ein Rückhaltebecken. Der Eckbach (Zubringer: Jägerbach) wird manchmal auch als Parkbach bezeichnet, der Dornbach (Zubringer: Schöppergraben und Erlenbach) manchmal auch als Alsbach.
Im weiteren Verlauf unterhalb des Rückhaltebeckens ist der Alsbach heute zur Gänze kanalisiert. Zubringer in diesem Bereich sind Kräuterbach (Zubringer: Geroldbach), Luchtengraben, Anderbach / Dornbach (Zubringer: Dornbach und Pointenbach) und Währinger Bach. Der Währinger Bach ist nur noch im Pötzleinsdorfer Schlosspark als oberirdisches Gerinne erhalten. Hier wird er auch als Pötzleinsdorfer Bach bezeichnet. Zubringer zum Währinger Bach sind/waren Dürwaringgraben, Wallrißgraben und Schönbrunner Graben.
Der Ottakringer Bach
Der Ottakringer Bach ist heute praktisch zur Gänze kanalisiert. Der Bachkanal mündet in einen Sammelkanal beim Wienfluss. Ursprünglich verlief dieser Bach im Bereich Thaliastraße und Lerchenfelder Straße und floss anschließend durch den tiefen Graben.
Das Einzugsgebiet des Wienflusses
Der Wienfluss (kurz die Wien) entsteht durch die Vereinigung von Kalter Wien (oft auch als Pfalzauer Bach bezeichnet) und Dürrer Wien in Pressbaum (Niederösterreich). Meist ist die Kalte Wien der wasserreichere der beiden Bäche. In bestimmten Situationen kann aber auch die Dürre Wien mehr Wasser führen. Der Fluss erreicht knapp westlich von Weidlingau Wiener Gemeindegebiet. Der erste Zubringer mit Einzugsgebietsanteil in Wien ist der Mooswiesengraben. Einen weiteren Bach mit der selben Bezeichnung findet man südlich von Weidlingau. In Weidlingau selbst mündet der Wurzbach in den Wienfluss. Im Bereich der Wienfluss-Rückhaltebecken in Auhof münden die aus dem Lainzer Tiergarten kommenden Bäche Rotwasser (Zubringer: Glasgraben), Grünauer Bach (Zubringer: Schallautzer Graben) und Hirschenbach.
Der Mauerbach ist der bedeutendste Zubringer zum Wienfluss. Seine Quellbäche entspringen nördlich von Mauerbach in Niederösterreich. Zubringer zum Mauerbach in Wien sind Steinbach, Hannbaumbach, Hainbach, Kasgraben und Kolbeterberggraben. Für den Mauerbach wurde ein eigenes Rückhaltebecken angelegt. Die Mündung des Mauerbachs findet man knapp danach im Bereich der Wienfluss-Rückhaltebecken.
Der letzte oberirdisch in den Wienfluss mündende Bach ist der Halter Bach (Zubringer: Moosgraben (manchmal auch als Wolfsgraben bezeichnet)). Rosenbach, Marienbach (Zubriger: Veitlissengraben), Ameisbach (nur noch ein kurzes Stück in den Steinhofgründen erhalten) und Lainzer Bach werden unter Normalbedingungen hingegen von den Wiental-Sammelkanälen aufgenommen (Überlauf bei Hochwasser). Der Lainzer Bach entsteht aus der Vereinigung von Vösendorfer Graben und Inzersdorfer Graben im Hohenauer Teich. Zubringer zum Lainzer Bach sind Katzengraben und Lackenbach (Zubringer: Wlassakgraben).
Das Einzugsgebiet der Liesing
Die Liesing erreicht als Reiche Liesing zwischen Breitenfurt und Kalksburg Wiener Gemeindegebiet. An dieser Stelle mündet der „Grenzgraben„*. Der Gewässername Liesing ist erst ab der Einmündung der Dürren Liesing (gelegentlich auch als Kaltenleutgebener Bach bezeichnet) in Rodaun üblich. Weitere Zubringer im Liesing-Einzugsgebiet sind / waren Gütenbach (Zubringer: „Kaisergraben„*), Kalksburger Graben, Knotzenbach (Zubringer: Lindgrabenbach, Asenbauergraben), Atzgersdorfer Graben, und Blumenthalbach
* Bezeichnung laut Stadtplan Wien
Weitere Gewässer
Flüsse und Kanäle
Der wichtigste Fluss in Wien ist die Donau. Die Neue Donau, welche von dieser durch die Donauinsel getrennt ist, ist normalerweise ein stehendes Gewässer und nur im Hochwasserfall ein Fließgewässer. Weiters findet man in Wien noch den Donaukanal. Der Wiener Neustädter Kanal ist heute nur noch auf niederösterreichischem Gebiet bis zur Mödling vorhanden. Auf Wiener Gebiet ist er hingegen gänzlich verschwunden. Weiters zur Gänze verschwunden sind Hackinger Mühlbach und Mariabrunner Mühlbach. Auch im Bereich der Liesing gab es früher Kanäle.
Seen und Teiche
Bei normaler Wasserführung ist die Neue Donau das größte stehende Gewässer Wiens. Es handelt sich dabei quasi um einen länglichen künstlichen See. Das zweitgrößte stehende Gewässer ist die Alte Donau. Danach folgen alte Donauarme im 22. Wiener Gemeindebezirk, darunter zum Beispiel das Mühlwasser in der Lobau. Die heute zur Gänze verschwundene Seeschlacht war ebenfalls ein alter Donauarm.
Mit einer Fläche von 27 Hektar ist auch ein See in einer ehemaligen Betongrube in Süßenbrunn unter der größten stehenden Gewässer Wiens. Danach folgen der Badeteich Hirschstetten mit 12 Hektar und der Wienerberg-Teich mit 10 Hektar Fläche. Dechantlacke (ca. 3,5 ha.) und Panozzalacke (ca. 3 ha.) in der Lobau sind bereits deutlich kleiner. Der größte Teich im Westen Wiens ist mit rund 2 Hektar Fläche der Hohenauer Teich im Lainzer Tiergarten.
Beim ehemaligen Schloss am Cobenzl sowie bei der Vereinigung von Erbsenbach und Krottenbach gab es früher ebenfalls zwei Teiche. Diese waren mit weniger als 0,2 Hektar Fläche allerdings vergleichsweise klein.
Weitere Informationen zu Bächen
>> Der Ameisbach auf buergmann.net – Diese Seite beinhaltet Informationen und zahlreiche Fotos zum Ameisbach, der heute nur noch in den Steinhofgründen (Bachbett meist trocken) und bei Hochwasser beim Überlauf in den Wienfluss sichtbar ist.
>> Der Mariabrunner Mühlbach auf buergmann.net – Hier findet man eine schöne fotografische Dokumentation des ehemaligen Verlaufs des Mariabrunner Mühlbachs.
Verwandte Seiten
>> Statistiken zur Wasserführung der Wiener Bäche
letzte Aktualisierung der Seite: Oktober 2023